Chronische Beckenschmerzen

Rund 12 Prozent aller Frauen und Männer leiden an chronischen Beckenschmerzen oder Unterleibsschmerzen. Sehr häufig sind sie mit tiefen Rückenschmerzen und funktionellen Störungen der Beckenorgane verbunden. Die Diagnose gestaltet sich schwierig – umso mehr, wenn auch orthopädische oder neurologische Symptome auftreten. Gehören Sie zu den Betroffenen, die sich immer wieder gezwungen sehen, zur Sprechstunde zu gehen, da die Schmerzen einfach nicht aufhören? Meist werden Medikamente verschrieben, doch eine Behandlungsoption, die die wahre Ursache angeht und das Problem dauerhaft löst, wird nicht gefunden.

Behandlung

Behandlung

Die Neuropelveologie: Behandlung der Ursache von chronischen Beckenschmerzen

Die Neuropelveologie ist eine von Prof. Possover ins Leben gerufene Fachdisziplin, die sich gezielt den Erkrankungen der Beckennerven sowie deren Diagnose und Behandlung widmet. In der Neuropelveologie gilt: Je mehr Symptome und Fehlfunktionen, desto einfacher und sicherer ist die Diagnose. Wenn die Körperstellen, an denen die Schmerzen auftreten, nicht mit deren Ursache übereinstimmen, zeigt dies: Die Betroffenen empfinden die Schmerzen zwar am Ende der Nerven, also an den Beckenorganen oder den entsprechenden Hautstellen, doch die Ursache ist irgendwo auf den Nervenbahnen zum Gehirn zu finden. Die Diagnosestellung erfolgt in mehreren Schritten, in denen unter anderem die Schmerzart und die Schmerzursache (Verwachsungsschmerz, Endometriose, Entzündungen oder wahre Nervenschmerzen) festgestellt werden.

Beckennerven als Ursache

Beckennerven als Ursache

Die Beckennerven als Ursprung für Chronische Beckenschmerzen oder Unterleibsschmerzen

Eine Schädigung der Beckennerven kann folgende Symptome auslösen:

  • Die Schmerzen werden sehr genau lokalisiert, ohne begleitende vegetative Symptome
  • Die Schmerzen werden als brennend oder elektrisch empfunden
  • Die Schmerzen treten in dem Hautbereich auf, der von den sensiblen Fasern einer Nervenwurzel versorgt wird: im unteren Abdomen, der Leiste und/oder an der vorderen Seite der unteren Extremitäten, im tiefen Rücken, Gesäss, der genitoanalen Region und der Beinrückseite
  • Die Schmerzen strahlen vom hauptsächlichen Schmerzpunkt nach unten ins Gesäss, in die Genitalien oder sogar in die Beine aus, nicht jedoch nach oben in den Rücken

Je nach Ursache verstärken sich diese Schmerzen häufig beim Stuhlgang, beim Sitzen und während der Periode.

Wenn diese Schmerzen ihre Ursache in den Beckennerven haben, rühren sie in der Regel von einem Trauma, einer Verletzung oder einer Irritation folgender Nerven her:

  • Nervus genitofemoralis, der Teile des Oberschenkels und der äusseren Geschlechtsorgane (Schamlippen bzw Hodensack) versorg
  • Nervus ilio-inguinalis, der Teile der Bauchmuskulatur sowie die Leiste versorgt
  • Nervus pudendus (Pudendusnerv), der von besonderer Bedeutung für die Funktion der Beckenbodenmuskulatur, Schliessmuskeln und die gesamte Genitale-, Damm- und perianale Region  ist

Auch eine Radikulopathie kann die Schmerzen verursachen, also eine Reizung oder Schädigung der Becken-Nervenwurzeln. Die Schmerzen werden häufig von Blasen-/Darm-Funktionsstörungen, wie Blasenretention, Verstopfung, Reizblase, Reizdarm sowie von Erektionsstörungen begleitet.

Endometriose des Ischiasnervs

Endometriose des Ischiasnervs

Die tief infiltrierende Endometriose des Ischiasnervs

Eine spezielle Form der Becken-Nervenschmerzen ist die tief infiltrierende Endometriose des Ischiasnervs. Bei dieser Erkrankung treten unerträgliche Ischiasschmerzen auf – zyklisch mit der Periode am Anfang der Erkrankung, die schon nach wenigen Monaten permanent auftreten. Zudem kommt es zu Störungen bzw. dem Verlust der Bewegungsfähigkeit des Fusses. Die Erkrankung wächst tief im Ischiasnerv und zerstört ihn allmählich. Hormontherapien bringen keine Heilung. Ein chirurgischer Eingriff muss unverzüglich erfolgen, bevor irreversible Nervenschädigungen entstehen. Diese Operation wird mit Unterstützung der Laparoskopie (Bauchspiegelung) durchgeführt.   

Laparoskopie / Bauchspiegelung

Laparoskopie / Bauchspiegelung

Schonende Diagnose und Therapie mittels Laparoskopie

Mit Hilfe der Laparoskopie (Bauchspiegelung) lassen sich die organischen Ursachen von chronischen Beckenschmerzen zuverlässig und schonend feststellen und behandeln. Die bekannten Schmerzursachen sind Verwachsungen, Endometriose und Entzündungen der Beckenorgane, aber auch diverse Erkrankungen. Durch die laparoskopische Exploration der Beckennerven können Irritationen, Kompressionen, Verletzungen oder Tumore der Beckennerven minimalinvasiv diagnostiziert und therapiert werden. Dabei kommen neurochirurgische Verfahren per Bauchspiegelung zur Anwendung:  

  • Die intrafaszikuläre Neurolyse, bei der die Einengung des Nervs und der damit ausgeübte Druck operativ beseitigt werden
  • Die partielle Entfernungen (Resektion) zerstörte Anteile des Ischiasnervs, wenn eine Endometriose des Ischiasnervs vorliegt
  • Die Dekompression (Druckentlastung) der betroffenen Nerven
  • Die Rekonstruktion von Nerven nach operativen Verletzungen
  • Die Entfernung (Resektion) von neurogenen Beckentumoren (Schwannome, Teratome etc.) oder orthopädischen Beckentumoren (Oestochondrosarkom)
Stimulation der Nerven

Stimulation der Nerven

Schmerzreduktion durch elektrische Stimulation des Nervs

Bei irreversiblen Schädigungen der Nerven, beispielsweise durch operationsbedingte Verletzungen, oder bei Nervenerkrankungen wie Multiple Sklerose, Parkinson etc., hilft die alleinige Befreiung der Nerven nicht. In diesem Fall stellt die Neuromodulation die Methode der Wahl dar. Eine Mikro-Stimulationselektrode wird per Bauchspiegelung im sogenannten LION-Verfahren direkt am geschädigten Nerv platziert. Die elektrische Stimulation des Nervs mit niedriger Energie führt zu einer Schmerzreduktion. Mit einer Fernbedienung kann der Patient selbständig die Intensität der Stromabgabe bestimmen. Diese Methode ermöglicht ebenfalls die Wiederherstellung der normalen Funktion der Nerven, wenn die Betroffenen ausser an Schmerzen auch an Funktionsstörungen der Beckenorgane, wie Reizblase, Stuhl- oder Urininkontinenz, oder an Störungen der Sexualität, wie Erektionsstörungen beim Mann oder Libidoverlust bei Frauen, leiden.

Prof. Dr. med. Marc Possover

Menschen in schwierigen Situationen zu mehr Lebensqualität zu verhelfen, ist seine Passion. Konsequente Forschung, jahrelange Behandlungserfahrung und der feste Wille, für bislang ungelöste medizinische Probleme eine Lösung zu finden, befähigen Prof. Possover dazu, verzweifelte Patienten aus ihrer scheinbaren Ausweglosigkeit heraus zu führen.

Possover International Medical Center

Unser Kompetenzzentrum für  Neuropelveologie in Zürich verfügt über eine moderne medizintechnische Ausstattung – für eine Behandlung auf weltweit höchstem Qualitätsniveau. Und es bietet zugleich den Raum für die Begegnung mit Ihnen in einer persönlichen Atmosphäre.

Unser Team kümmert sich um Ihr Wohlergehen

Wir behandeln Sie als Patient, und als unseren Gast. Jeder im Team von Prof. Possover engagiert sich dafür, dass Sie sich bei uns geborgen fühlen. Unsere international erfahrenen Mitarbeiter haben ein Gespür für die individuellen Bedürfnisse jedes Einzelnen. Wir begleiten Sie vom ersten Kontakt bis zum Abschluss Ihrer Behandlung – zuvorkommend, herzlich, verständnisvoll.

Zurück zu einer besseren Lebensqualität

Wir setzen unsere ganze Kraft und Kompetenz dafür ein, Ihnen zu helfen.

Audrey Schroller

Praxisassistentin

„Als fröhliche, offene und kommunikative Person schätze ich es sehr, mit Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt zu kommen. Das Wohlbefinden anderer liegt mir sehr am Herzen.“

Einbeziehung Ihres Arztes in die Behandlung

Wenn Sie es wünschen, kann Sie Ihr behandelnder Arzt nach Zürich begleiten. Sie haben dann eine in medizinischen Belangen vertraute Person an Ihrer Seite. Und Ihr Arzt hat die Gelegenheit, bei der geplanten Operation anwesend zu sein und einzigartige Einblicke in die angewandte Praxis der Neuropelveologie zu gewinnen.

Foto Neuropelveologie Nervenbahnen

Neuropelveologie:
Die Entdeckung der Beckennerven

Die Neuropelveologie ist eine von Prof. Possover entwickelte medizinische Disziplin. Sie basiert auf der Entdeckung der Beckennerven und umfasst die Diagnose der Erkrankungen dieser Nerven mittels gynäkologischen Untersuchungsmethoden sowie deren Behandlung mit Hilfe der Bauchspiegelung.

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