Possover Marc, MD, PhDGründer & Vorsitzender auf Lebenszeit der International Society of Neuropelveology – ...
Die Pudendale Neuralgie: Brennende Schmerzen in der sensibelsten Körperregion
Die Pudendale Neuralgie ist gekennzeichnet durch chronische Schmerzen, die als brennend empfunden werden und im Schambereich von der Klitoris bis hin zur Damm- und Analregion reichen. Verursacht werden die Schmerzen hauptsächlich durch eine Kompression des Pudendusnervs im Pudendus- oder Alcock-Kanal. Sie treten bei Frauen häufig nach einem Geburtstrauma auf, auch noch 20 bis 30 Jahre nach einer vaginalen Geburt. Risikofaktoren sind die Saugglocke oder Zangengeburten sowie die Geburt grosser Kinder. Auch Männer können von einer Pudendalen Neuralgie betroffen sein. Die Schmerzen gehen vom Penis und den Hoden aus bis hin zur Analregion.
Alkock’sches Kanal-Syndrom
Bei einer Pudendalen Neuralgie, auch als „Alkock’sches Kanal-Syndrom“ bezeichnet, treten die Schmerzen typischerweise sofort beim Sitzen auf, während im Liegen und beim Stehen keine Beschwerden zu spüren sind. Die Dammschmerzen sind ein- oder beidseitig und können unterschiedlich weit nach vorn oder hinten ausstrahlen. Oft treten neben den Schmerzen weitere Symptome auf, wie zögernde Blasenentleerung, häufiger Harndrang bzw. Reizblase, Verstopfung, schmerzende Darmbewegungen oder sexuelle Dysfunktionen mit Libidoverlust. Die Pudendale Neuralgie ist eine chronische Krankheit, die Schmerzen sprechen auf die üblichen Schmerzmedikamente (Analgetika) schlecht oder nicht an.
Nervenblockade des Pudendusnervs – ohne CT oder MRT
Die transvaginale bzw. transrektale Tastuntersuchung sowie die temporäre Blockade des Nervs sind der Schlüssel zur Diagnose. Die Patienten erleben ein ausgeprägtes Schmerzempfinden, wenn der Nerv abgetastet wird. Zudem ist das Tinel-Zeichen typischerweise positiv: ein kribbelndes, nadelstichartiges Erleben wird entlang des Nervs wahrgenommen. Noch während der Sprechstunde kann eine selektive Nervenblockade des Pudendusnervs erfolgen, ohne CT oder MRT. Diese Nervenblockade ist entscheidend für die Diagnosestellung und für die Wahl der anschliessenden Behandlungsmethoden der Schmerzen im Schambereich. Eine positive Antwort auf die Blockade des Nervs, also das kurzfristige Ausbleiben der Schmerzen, ist ein wichtiger diagnostischer Hinweis.
Ist eine Pudendale Neuralgie mit ausstrahlenden Schmerzen ins Gesäss, den tiefen Rücken oder die Beine verbunden, handelt es sich nicht um ein Alkock’sches Kanal-Syndrom, sondern um eine sogenannte sakrale Radikulopathie.
Chirurgische Dekompression und elektrische Stimulation des Pudendusnervs
Da die Pudendale Neuralgie auf einer Art Quetschung des Pudendusnervs bzw. einem erhöhten Druck beruht, ist die chirurgische Nervendekompression, also eine Druckentlastung des Pudendusnervs die wirksamste Behandlungsmethode bei dieser Diagnose. Der Eingriff erfolgt mittels eines laparoskopischen Dekompressionsverfahrens: Kleinste Kameras machen die feinen sensiblen Nervenstrukturen sichtbar und erlauben eine minimalinvasive, schonende Operation. Die Mehrheit der Patienten ist nach einigen Monaten schmerzfrei.
Wenn der Pudendusnerv nicht nur gequetscht, sondern verletzt ist, etwa nach operativer Intervention, ist die pudendale Neuromodulation die Therapie der Wahl. Bei diesem sogenannten LION-Verfahren (Laparoscopic Implantation Of Neuroprothesis) wird in einem minimalinvasiven Eingriff ein wenige Millimeter kleines Mikrostimulator-System per Bauchspiegelung am Pudendusnerv platziert. Die elektrische Stimulation wird vom Patienten mittels einer Fernbedienung gesteuert und führt zu einer Entspannung des Nervs.
Menschen in schwierigen Situationen zu mehr Lebensqualität zu verhelfen, ist seine Passion. Konsequente Forschung, jahrelange Behandlungserfahrung und der feste Wille, für bislang ungelöste medizinische Probleme eine Lösung zu finden, befähigen Prof. Possover dazu, verzweifelte Patienten aus ihrer scheinbaren Ausweglosigkeit heraus zu führen.
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„Als fröhliche, offene und kommunikative Person schätze ich es sehr, mit Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt zu kommen. Das Wohlbefinden anderer liegt mir sehr am Herzen.“
Wenn Sie es wünschen, kann Sie Ihr behandelnder Arzt nach Zürich begleiten. Sie haben dann eine in medizinischen Belangen vertraute Person an Ihrer Seite. Und Ihr Arzt hat die Gelegenheit, bei der geplanten Operation anwesend zu sein und einzigartige Einblicke in die angewandte Praxis der Neuropelveologie zu gewinnen.
Die Neuropelveologie ist eine von Prof. Possover entwickelte medizinische Disziplin. Sie basiert auf der Entdeckung der Beckennerven und umfasst die Diagnose der Erkrankungen dieser Nerven mittels gynäkologischen Untersuchungsmethoden sowie deren Behandlung mit Hilfe der Bauchspiegelung.
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