Brennende SchmerzenBrennende Schmerzen: Wenn es im Körper prickelt und sticht

Jeder Mensch lernt im Laufe seines Lebens Schmerzen kennen. Wenn diese unangenehme  Sinneswahrnehmung wieder verschwindet, können wir meist gut damit leben. Doch wenn Schmerzen zum ständigen Begleiter werden, beeinflusst dies den Lebensalltag der Betroffenen stark. Chronische Schmerzstellen sind nicht nur eine körperliche Belastung, sie belasten auch die Seele. Besonders quälend sind die sogenannten neuropathischen Schmerzen (Nervenschmerzen oder Neuropathie), die als dauerhaft brennender Schmerz wahrgenommen werden, teilweise auch als Prickeln oder Stechen, was mit Brennen assoziiert wird. Wir verstehen, was ein Leben mit ständigen Schmerzen bedeutet.

„Brennende Schmerzen“: Der neuropathische Schmerz

Wenn wir ein Schmerzgefühl empfinden, leiten unsere Nervenzellen die Schmerzinformation für gewöhnlich nur an das Gehirn weiter. Bei neuropathischen Schmerzen – auch als Nervenschmerzen, Neuralgie oder Neuropathie bezeichnet – sind jedoch die Nerven selbst für die Entstehung des Schmerzes verantwortlich. Die Ursache ist liegt meist in einer Schädigung oder einer Reiz der betroffenen Nerven, solange diese auf die Nervenfasern und Nervenbahnen einwirkt, hält der Schmerz an, oft sogar lange darüber hinaus, denn das Gehirn speichert den Schmerz als Programm ab. Neuropathische Schmerzen werden schnell chronisch. Typische Anzeichen sind unerträgliche “brennende Schmerzen” oder “elektrische Schmerzen”, plötzlich auftretende Schmerzattacken, die als einschiessender Schmerz wahrgenommen werden sowie eine Überempfindlichkeit bei Berührungen.

Beckennervenschädigung als Ursache von Nervenschmerzen

Die Freilegung der Nerven, eine Dekompression bei Einklemmung und eine Elektrostimulation der betroffenen Nerven sind Behandlungsmöglichkeiten bei Neuropathie.
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Ursachen für neuropathische Schmerzen

Die Pudendale Neuralgie

Brennende Schmerzen in der sensibelsten Körperregion

Die Pudendale Neuralgie („Alkock’sches Kanal-Syndrom“), ist gekennzeichnet durch chronische Schmerzen, die als brennend empfunden werden. Bei Frauen reichen sie vom Schambereich und der Klitoris bis hin zur Damm- und Analregion. Ursächlich ist meist eine Kompression des Pudendusnervs im Pudendus- oder Alcock-Kanal. Frauen nach einem Geburtstrauma sind häufig davon betroffen, auch noch 20 bis 30 Jahre nach einer vaginalen Geburt.

Auch Männer können von einer Pudendalen Neuralgie betroffen sein. Die Schmerzen gehen vom Penis und den Hoden aus bis hin zur Analregion. Da der Pudendusnerv auch für Blase und Darm sowie für die Genitalien und die Sexualfunktionen von besonderer Bedeutung ist, kann eine Nervenschädigung auch zu einer Reizblase, Harn- bzw. Stuhlinkontinenz und zu Störungen der Sexualität (Erektionsstörung) führen.

Mesh-Komplikationen

Nervenschmerzen nach Mesh-Behandlungen

Mesh-Implantationen im Becken bergen das Risiko einer Nervenverletzung – vor allem des Pudendusnervs und der sogenannten Sakralwurzeln. Die Folge können brennende Schmerzen, Gefühlsirritationen oder Funktionsstörungen sein, die sofort nach dem Eingriff oder verzögert nach einigen Tagen auftreten. Eine durch Narbengewebe verursachte Nervenkompression (Fibrotic Entrapment) oder eine Nervenkompression durch Einklemmung aufgrund vergrösserter Blutgefässe im Becken (vaskuläres Entrapment) entsteht im Laufe mehrerer Monate oder sogar Jahre.

Behandlung

Behandlung Pudendale Neuralgie
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Da die Pudendale Neuralgie auf einer Art Quetschung des Pudendusnervs beruht, ist die chirurgische Nervendekompression die wirksamste Behandlungsmethode. Der Eingriff erfolgt mittels eines laparoskopischen Dekompressionsverfahrens: Kleinste Kameras machen die feinen sensiblen Nervenstrukturen sichtbar und erlauben eine schonende Operation. Die Mehrheit der Patienten ist nach einigen Monaten schmerzfrei.

Ist der Pudendusnerv nicht nur gequetscht, sondern verletzt, ist die pudendale Neuromodulation die Therapie der Wahl. In einem minimalinvasiven Eingriff wird ein wenige Zentimeter kleines Mikrostimulator-System per Bauchspiegelung am Pudendusnerv platziert (LION-Verfahren). Die elektrische Stimulation wird vom Patienten mit einer Fernbedienung gesteuert und führt zu einer Entspannung des Nervs.

Behandlung Mesh-Entfernung
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Hat das Mesh die Beckennerven geschädigt, muss zunächst der verletzte Nerv exakt bestimmt werden. Danach kann eine laparoskopische Untersuchung des betroffenen Gebietes erfolgen. Dies ermöglicht eine genaue Diagnose der Ursache. Im selben Behandlungsschritt muss durch die Freilegung der Nerven eine Dekompression erreicht werden. Ziel die Intervention ist nicht die Entfernung des Mesh, sondern die komplette Befreiung des Nervs, wofür eine systematische Exploration der geschädigten Nerven per Bauchspiegelung notwendig ist.

Bei starker Verletzung oder Zerstörung des Nervs kann die Implantation von Elektroden zur Neuromodulation helfen, diese wird jedoch bei weniger als 5% der Patienten angewandt.

Foto Testimonials - Zufriedene Patientin

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Liat Nadel

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Prof. Dr. med. Marc Possover

Menschen in schwierigen Situationen zu mehr Lebensqualität zu verhelfen, ist seine Passion. Konsequente Forschung, jahrelange Behandlungs- erfahrung und der feste Wille, für bislang ungelöste medizinische Probleme eine Lösung zu finden, befähigen Prof. Possover dazu, verzweifelte Patienten aus ihrer scheinbaren Ausweglosigkeit heraus zu führen.

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Foto Neuropelveologie Nervenbahnen

Neuropelveologie:
Die Entdeckung der Beckennerven

Die Neuropelveologie ist eine von Prof. Possover entwickelte medizinische Disziplin. Sie basiert auf der Entdeckung der Beckennerven und umfasst die Diagnose der Erkrankungen dieser Nerven mittels gynäkologischen Untersuchungsmethoden sowie deren Behandlung mit Hilfe der Bauchspiegelung.

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