Possover Marc, MD, PhDGründer & Vorsitzender auf Lebenszeit der International Society of Neuropelveology – ...
Wenn der Beckenboden zu schwach ist
Schwache Haltestrukturen im Beckenboden führen zu einer Senkung der Organe im Becken und können im Extremfall einen Vorfall von Gebärmutter, Scheide, Blase oder Rektum auslösen. Die Funktion von Blase und Rektum kann durch einen solchen Prolaps, auch Senkung genannt, stark beeinträchtigt sein. Urininkontinenz und Stuhlinkontinenz sind Folgen, unter denen die Betroffenen sehr leiden und die sie im Lebensalltag deutlich einschränken. Doch auch in schwereren Fällen können wir mit modernen Verfahren sowohl die Senkung als auch die Inkontinenz beheben und den Patienten so zu einer guten Lebensqualität verhelfen.
Blasenkontrolle zurückgewinnen durch Stimulation der Genitalnerven
Besteht bei den Betroffenen lediglich eine Urininkontinenz, trotz Senkungsoperation, ist die Genitalnerven-Stimulation, auch GNS genannt, das Mittel der Wahl für die wirksame Behandlung. Eine Urininkontinenz bzw. Harninkontinenz tritt bei Frauen auch häufig nach einer erfolglosen „Schlingenoperation“ auf.
Um die Nerven gezielt stimulieren zu können, wird ein wenige Millimeter kleines Mikrostimulator-System hinter dem Schambein an den Genitalnerven platziert. Dafür wird, versteckt unter dem Schamhaar, in lokaler Betäubung lediglich ein kleiner Schnitt gesetzt.
Bei anderen Indikationen, die über die reine Urininkontinenz hinausgehen, führt die Stimulation des Pudendusnervs zu besten Ergebnissen. In beiden Fällen kontrolliert der Patient die Dauer und das Level der elektrischen Stimulation mit einer Fernbedienung. Die Therapie mittels Nervenstimulation ist – unabhängig vom Operationsverfahren – reversibel und kann jederzeit unterbrochen werden.
Harnblase und Enddarm kontrollieren durch Nervenstimulation
Bei der Stuhlinkontinenz oder einer gleichzeitigen Stuhl- und Urininkontinenz bringt die Stimulation des Pudendusnervs, der unter anderem die Schliessmuskeln der Harnblase und des Enddarms kontrolliert, hervorragende Resultate.
Um den Pudendusnervs gezielt elektrisch stimulieren zu können, wird ein Eingriff per Bauchspiegelung unter Vollnarkose durchgeführt – das sogenannte LION-Verfahren. Dieses Verfahren ist die erste Technik, die die selektive Platzierung von Elektroden an bestimmten Beckennerven erlaubt. Während der etwa 45-minütigen Operation wird eine winzige Elektrode direkt am Pudendusnerv angebracht. Ein dünner Draht mit weniger als einem Millimeter Durchmesser gibt dann einen harmlosen und schmerzfreien elektrischen Impuls ab, der folgende Auswirkungen hat:
Ein weiterer positiver Effekt der Nervenstimulation ist die Aktivierung der sexuellen Befriedigung. Da der Pudendusnerv einer der wichtigsten Genitalnerven ist, verbessert seine Stimulation die Erektion von Penis bzw. Klitoris deutlich. Dieses Verfahren kommt deshalb auch bei sexuellen Störungen und Erektionsstörungen zur Anwendung.
Die Folgen von Senkung und Vorfall der Beckenorgane
Die Gebärmutter wird durch Bänder (Ligamente), Bindegewebe und die Beckenbodenmuskulatur in ihrer Position gehalten. Werden diese Haltestrukturen schwächer oder liegt eine chronische Schwächung des Bindegewebes vor, kann es zu einer Senkung im gesamten Beckenboden kommen. Der Uterus liegt tiefer im Becken als gewöhnlich – auch Harnblase und Rektum können nach unten rutschen. Die gesenkte Gebärmutter kann Druck auf die Harnblase ausüben, da diese in nächster Nähe liegt. Beschwerden wie Schmerzen beim Urinieren oder häufiges Wasserlassen (Reizblase) mit kleinen Urinmengen treten auf. In schwereren Fällen kommt es zu einer Belastungsinkontinenz –, bei Belastungen wie Husten oder Niesen tritt unbeabsichtigt Harn aus der Blase aus. Sehr selten kommt es zu einem Absinken der Harnblase und infolge zu einem Urinstau zurück in die Niere.
Bei einem Gebärmuttervorfall tritt der Uterus ganz oder teilweise aus der Scheide hervor. Zu diesem Uterusprolaps kommt es meist nur, wenn eine Gebärmuttersenkung lange Zeit unbehandelt bleibt. Auch eine Scheidensenkung kann vorkommen, die Vagina rutscht nach unten ab. Treten Teile der Scheide aus der Vagina heraus, spricht man von einem Scheidenvorfall (Vaginalprolaps). Scheidensenkung oder Scheidenvorfall treten häufig in Zusammenhang mit einer Gebärmuttersenkung auf. Probleme mit dem Harnverhalt sind eine typische Folge.
Verlagert die Gebärmutter ihre Position nach unten und hinten, kann sie Druck auf den Enddarm ausüben. Verstopfung, Schmerzen beim Stuhlgang und auch Stuhlinkontinenz können die Folgen sein. Bei einem Blasenvorfall (Blasenprolaps, Zystozele) stülpt sich die Harnblase in Richtung der vorderen Scheidenwand. Der Blasenvorfall ist meist eine Sekundärfolge eines Gebärmutter- oder Scheidenvorfalls. Auch die Harnröhre kann sich in die Scheide einstülpen.
Bei Männern tritt ein Blasenprolaps nur sehr selten auf. Ein Leistenbruch oder eine Schenkelhernie kann dazu führen.
Wenn die Betroffenen unter den Symptomen Urininkontinenz oder Stuhlinkontinenz leiden, muss die Ursache behandelt werden: Ein Gebärmutter-, Scheiden- oder Blasenprolaps kann in einem chirurgischen Eingriff mit Unterstützung der Bauchspiegelung (laparoskopisch) und/oder auf vaginalem Weg behoben werden. Diese laparoskopische oder vaginale Senkungsoperation lässt sich auf Wunsch um die kosmetische Intimchirurgie erweitern.
Die Platzierung des Mikrostimulator-Systems am Pudendusnerv kann auch mittels eines minimalinvasiven laparoskopischen Eingriffs erfolgen. Dabei kommt eine winzige Kamera zum Einsatz (Bauchspiegelungschirurgie). Der Eingriff dauert weniger als 30 Minuten und kann von einem Gynäkologen oder Urologen ambulant vorgenommen werden. Die Stimulation des Pudendusnervs bewirkt:
Menschen in schwierigen Situationen zu mehr Lebensqualität zu verhelfen, ist seine Passion. Konsequente Forschung, jahrelange Behandlungserfahrung und der feste Wille, für bislang ungelöste medizinische Probleme eine Lösung zu finden, befähigen Prof. Possover dazu, verzweifelte Patienten aus ihrer scheinbaren Ausweglosigkeit heraus zu führen.
Unser Team kümmert sich um Ihr Wohlergehen
Wir setzen unsere ganze Kraft und Kompetenz dafür ein, Ihnen zu helfen.
„Als fröhliche, offene und kommunikative Person schätze ich es sehr, mit Menschen aus der ganzen Welt in Kontakt zu kommen. Das Wohlbefinden anderer liegt mir sehr am Herzen.“
Wenn Sie es wünschen, kann Sie Ihr behandelnder Arzt nach Zürich begleiten. Sie haben dann eine in medizinischen Belangen vertraute Person an Ihrer Seite. Und Ihr Arzt hat die Gelegenheit, bei der geplanten Operation anwesend zu sein und einzigartige Einblicke in die angewandte Praxis der Neuropelveologie zu gewinnen.
Die Neuropelveologie ist eine von Prof. Possover entwickelte medizinische Disziplin. Sie basiert auf der Entdeckung der Beckennerven und umfasst die Diagnose der Erkrankungen dieser Nerven mittels gynäkologischen Untersuchungsmethoden sowie deren Behandlung mit Hilfe der Bauchspiegelung.
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